Reychschronik der Budissa
Kleine Chronik
Am 16.12. a. U. 38 (1897) berichten "Der Schlaraffia Zeytungen", im profanen Bautzen habe sich "ein Häuflein wackerer Recken zusammengefunden", die Sache Uhus zu pflegen. Die Betreuung der 17 Uhubegeisterten übernehmen die Nachbarreyche Gorlitia und Dresdensia, und letztere erwirkt als Mutterreych am 7. 4. a. U. 39 die Gründungsbewilligung der Allmutter für die Colonie Budissa.
Die Sanktion erfolgt am 24. 3. a. U. 41 durch Hkt. Tram, Praga; am Thron der Budissa fungiert
Baron Alphonso der Wendensultan. Ab a. U. 44 ist die "Ortenburg", der alte Turm in der Röhrscheidtbastei mit seiner kunstvollen Innenausstattung, Heimstätte der Budissa.
Nach dem 1. Weltkrieg folgen auch für dieses Reych die "Goldernen 60er Jahre" mit dem 25 . Stiftungsfest am 28.4. a. U. 64 und der Gründung des Tochterreyches Zittana (244) am 2. 2. A. U. 65. Zehn glückliche Jahre, aber bald ziehen schwarze Wolken auf, Jahre der Bedrängnis folgen. Für die Winterung a. U. 73/74 erscheint die letzte vor 1937 nachweisbare Stammrolle der Budissa mit Sippungsfolge: das Reych hat 27 Ritter, 2 Junker, 2 Knappen, 4 Fahrende und 6 Ehrenritter. Dann aber ereilt die Budissa wie alle anderen Schlaraffenreyche in Deutschland die Anordnung zur Auflösung. Am 15. 2. a. U. 78 (1937) findet die letzte Sippung der Budissa im alten Turm statt.
Für Hkt. Glockner, ErbK. St. Heinrich und ca. acht verbliebene Sassen beginnt das Sippen in ihren Heimburgen. Davon gibt im alten Schmierbuch eine bewegende Fechsung dieser Getreuen mit ihren Burgfrauen bei der Silvester-Sippung 1944/1945 Zeugnis.
Vom 5. 1. a. U. 88 (1947) sippen sie wieder regelmäßig in den Heimburgen, etwa achtmal im Jahr. A. U. 101 reitet ErbO Glockner gen Ahalla, Ritter Ruck-Zuck übernimmt die Leitung des immer kleineren Reyches. Auch er gibt nicht auf, lädt Freunde zu Sippungen in seine Heimburg ein, nun auch von jenseits der innerdeutschen Grenze. Trotz des Sippens nur im Verborgenen kann er neue Knappen gewinnen und das 75. Stiftungsfest feiern.
Mit dem Ahallaritt des letzten Sassen der alten Budissa, Ritter Ruck.Zuck, scheint das Ende des Reyches besiegelt zu sein. Jetzt aber leistet das Castrum Plaviense treue Freundschaftshilfe und nimmt Jk. Gerhard und den Kn. 75 in seine Obhut. Noch im Windmond a. U. 119 wird Jk. Gerhard zu Ritter Fugenbold geschlagen, so daß es in der Budissa keine Winterung ohne Ritter gegeben hat. Durch das Castrum Plaviense erfolgen später auch eine Junkererhebung, zwei Knappenaufnahmen und der Ritterschlag für Ritter KarUHUso. Ab a. U. 121 bis a. U. 131 ist die Heimburg Fugenbold und gelegentlich auch die von Ritter KarUHUso, gern besuchtes Domizil für die Sippungen. Höhepunkt des "Sippens im Verborgenen" ist die 90-Jahrungen-Feier am 7. 5. a. U. 129 mit 28 Freunden aus Ost und West.
Die "Wende" in der DDR ermöglicht nach 52 Jahren, a. U. 131, endlich wieder freies Sippen. Mit kleinen Schritten, aber unermüdlich sucht Ritter Fugenbold neue Freunde für die Budissa. Die Aufnahme von vier Knappen, deren Junkererhebung und schließlich ein dreifacher Ritterschlag beim 97. Stiftungsfest bilden den ersten Höhepunkt dieser neue Entwicklung.
Sein 100. Stiftungsfest, a. U. 139 feiert das auf 10 Sassen angewachsene Reych mit 154 Freunden und ihren Burgfrauen und sippt inzwischen zweimal im Monat.
60 Jahre nach Anlage des alten Schmierbuches, davon 45 Jahre des Sippens im Verborgenen, ging der Wunsch der Budissa in Erfüllung, wieder im Bund Allschlaraffia aufgenommen zu werden. In einer erhebenden Festsippung am 30. 10. a. U. 145 celebrieren ASR Van der Goschen, Ritter Don Miguel und Ritter Salomon die feierliche Wiederaufnahme der Budissa, die nun 16 Sassen zählt. Wie eh und je glänzt die goldene Wetterfahne mit dem Uhu auf der Spitze des alten Schlaraffenturmes und kündet von Schlaraffia in den Gauen Lulusatiens.